Paula-Interview

Mit Respekt und Toleranz in die zweite Generation

Stuckateurmeisterin Alisha Enginler übernimmt gemeinsam mit ihrem Bruder David das Familienunternehmen:
„Enginler Stuckgeschäft“.

So richtig gab es ihn nicht: den einen Moment, in dem Alisha Enginler klar wurde, dass sie ins Familienunternehmen „Enginler Stuckgeschäft“ einsteigen will. „Für mich stand nur fest, dass ich beruflich etwas mit meinen Händen machen möchte. Und am Beruf des Stuckateurs hat mich schon immer fasziniert, dass sich die alte Handwerkskunst mit moderner Bautechnik verbinden lässt“, sagt die 33-Jährige. Vor allem die Abwechslung im Handwerk fasziniert die Iserlohnerin: „Der Beruf Stuckateur/in ist sehr facettenreich. Man arbeitet sowohl mit den Händen als auch mit dem Kopf und man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat.“ Ihre Ausbildung absolviert sie im Familienunternehmen, anschließend macht sie ihren Meister und seit 2012 arbeitet sie als Stuckateurmeisterin gemeinsam mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrem Bruder. „Die Firma war einfach immer da. Und irgendwann ist mir bewusst geworden, was für ein Potenzial so ein bestehendes Unternehmen hat“, sagt Alisha Enginler.
1986 entschließt sich Hakan Enginler sich selbstständig zu machen und legt damit den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Damals arbeitet er aus einer kleinen Garage in Iserlohn heraus. Heute steht die Firma nicht nur für Trockenbau, Wärmedämmung sowie Schall- und Brandschutz, sondern bietet unter anderem auch Innentüren, Ganzglasanlagen und Lichtdecken in höchster Qualität an. Neben langjährigen Privatkunden gehören auch viele namenhafte Unternehmen und Investoren aus der Region und darüber hinaus zu ihrem Stammkundenkreis.
2001 vergrößert Hakan Enginler das Unternehmen und zieht in die heutigen Geschäftsräume im Iserlohner Zentrum: „Mein Vater hat schon immer diesen unternehmerischen Blick gehabt, er ist einfach Unternehmer durch und durch“, beschreibt Alisha Enginler ihren Vater. Bruder David Enginler arbeitet ebenfalls als Stuckateurmeister. Für die Geschwister ist klar: „Gemeinsam wollen wir das Unternehmen in die zweite Generation führen. Denn als Familienunternehmen denken wir in Generationen und nicht in Quartalen“, so Alisha Enginler. Und so wollen Alisha und ihr Bruder David durch weitere Innovationen die Firma nicht nur weiterführen, sondern auch weiterentwickeln: „Unser Vater ist immer offen für neue Ideen, das erleichtert vieles und ist auch nicht immer selbstverständlich.“

Immer ein offenes Ohr!

Den inhabergeführten Betrieb zeichnet darüber hinaus ein familiäres Arbeitsklima aus: „Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit und die enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind uns besonders wichtig. Wir haben immer ein offenes Ohr für die Sorgen unserer Mitarbeitenden, auch über die Arbeitszeit hinaus. Wir halten zusammen.“ Das gilt nicht nur im Betrieb, sondern auch privat. Für die Juniorin sei es schon manchmal eine Herausforderung Familie und Job immer unter einen Hut zu bekommen, sagt die zweifache Mutter Alisha Enginler. Seit der Geburt ihrer Kinder (5 und 7 Jahre) arbeite sie halbtags im Büro: „Meine Eltern und mein Bruder halten mir immer den Rücken frei. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.“ Dennoch, so richtig Feierabend gebe es im eigenen Unternehmen wohl nie: „Die Arbeit ist immer präsent, auch wenn ich mittags nachhause gehe. Es gibt kaum eine Zeit ohne Firma. Das gehört eben auch dazu.“

Und obwohl Alisha, ihre Eltern sowie Bruder David und ihre zwei anderen Geschwister alle zusammenwohnen, gebe es beruflich und privat eine klare Trennung: „Es ist uns allen wichtig, mit offenen Karten zu spielen und Probleme, die die Arbeit betreffen, werden Zuhause nicht mehr besprochen. Das funktioniert sehr gut.“ Neben dem Zusammenhalt innerhalb der Familie spielt für die junge Unternehmerin aber auch das Thema Netzwerken eine große Rolle: „Ich finde das total wichtig. Man lernt neue Leute kennen, bekommt andere Anreize und Impulse und manchmal tut es auch einfach nur gut zu hören, dass es woanders ähnliche Probleme im Unternehmen oder privat gibt“, sagt die Stuckateurmeisterin. Deshalb freue sie sich umso mehr, dass sie jetzt einen Teil des PAULA-Netzwerkes sein darf. Alisha Enginler ist stolz auf ihren Vater und für sie ist er ein großes Vorbild: „Es ist toll zu sehen, was er aufgebaut hat und wir dadurch die Chance haben, ein bestehendes Unternehmen weiterzuführen.“

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